Der Zauberer Populus

Der Zauberer Populus Hoppla

 

In dem schönen Land Alalysio lebt schon viele hundert Jahre der Zauberer Populus Hoppla. Eigentlich sollte er nur Populus heißen, doch er war von Anfang an ein wenig tollpatschig gewesen, stolperte, ließ etwas fallen oder rannte gegen etwas, weil er es mal wieder zu eilig hatte.

Immer rief er dann ganz laut: “Hoppla!“ und lachte.

Zuerst fanden die kleinen Wichtel das lustig und riefen, wenn er näher kam: “Achtung Populus, Hoppla!“ Dann ging es reihum und schon hieß er bald im ganzen Land Populus Hoppla.

Er lebte in seiner kunterbunten Fröhlichburg, die bewachsen war mit bunten Blumen und schon, wenn man sie nur sah, wurde man fröhlich.

Populus Hoppla war ein sehr freundlicher, gutmütiger Zauberer, den alle liebten, denn um ihn herum war es warm, bunt und freundlich. Jeder der Hilfe brauchte, bekam sie und war einmal jemand traurig, dann nahm Populus seinen bunten Zauberstab zur Hand. Wenn er ihn herumschwang, sprühten herrliche Farbfontainen heraus und das stimmte sofort auch den Traurigsten lustig.

Auch sein Regenbogenfluss wurde von Allen geliebt. Niemals saht ihr so bunte Fische, so herrliche Falter und Blumen...ach, ihr könnt es euch nicht vorstellen, welch ein Farbenrausch es war.

josephine wall
josephine wall

 

Ab und zu verirrten sich Menschen in dieses wundervolle Land. Sie mussten aber ein reines Herz haben, ohne schlechte Gedanken und Lügen, denn allen anderen war der Zutritt verwehrt. Nur die Menschen mit dem Seelenblick konnten in diesem Anderland auch alles sehen.

Sie suchten immer Hilfe für einen anderen Menschen, der in Not war oder krank. Dann bekamen sie nach einer ersten Prüfung von den Elfen, Feen oder dem Zauberer den Weg gezeigt, auf dem sie Hilfe erreichen oder finden konnten. Einfach geschenkt wurde nichts, sondern immer etwas Gutes für etwas Gutes gegeben.

So war die Welt in Alalysio wundervoll und es herrschte Frohsinn und liebevolles Miteinander.

 

 

floravonbistram
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Der Graumacher

 

In dem Land Alalysio lebte im Nord - Ostland der Zauberer Graminius, der nur noch der Graumacher genannt wurde. Was er berührte, wohin er seinen Fuß setzte und wohin sein Atem reichte, wurde grau wie kalte Asche.

Graumacher war immer böse und laut, fluchte und schimpfte. Graumacher hatte schlimmes Rheuma. Dadurch tat ihm alles weh und er konnte nur selten aus seiner Burg heraus, um wieder Grauheit zu verbreiten. Doch wenn es ihm gut ging, marschierte er sofort los.

Warum er das tat, wusste keiner, denn früher lebten alle in Frieden und Freude in Alalysio und Populus Hoppla in seinem Reich Süd–Westland traf sich mit dem Kollegen von Zeit zu Zeit. Doch irgendwann änderte es sich. Graminius wollte keinen Besuch mehr haben. Ganz plötzlich verfärbten sich hier und da die ersten Blumen, Tiere, Bäume, Felder, Bäche, Seen und Wiesen. Bis die Betroffenen merkten, wer dahinter steckte, war schon der ganze Norden grau.

Am anderen Ende des Landes lebte, wie ihr ja schon wisst, der Zauberer Populus Hoppla. Ja, er war ein wenig tollpatschig, doch immer versuchte er, die bösen Dinge, die Graumacher veranstaltete, zu mildern. Sonst wäre sicher schon das ganze Land grau geworden. Doch Populus Hoppla passte auf und zauberte immer kleine Wegschleifen und machte kleine Knoten in sie, die wie in einem Irrgarten stets wieder auf den Hauptweg zum Nord- Ostland zurückführten. So kam Graumann nicht wirklich voran, wenn er mal neues Unheil anrichten wollte.

Die Tiere und fast alle Elfen, Feen und anderen Naturgeister hatten schon sein Dunkel-Gebiet verlassen und waren von Populus kleinem Zauberstab wieder mit Farben besprüht worden, nachdem sie im Regenbogenfluss gebadet hatten. Sie trauten sich aber nicht mehr nach Hause.

 

Wieder einmal hatte Graumacher einen Tag ohne die ganz schlimmen Schmerzen. So verließ er seine dunkelgraue Burg und marschierte Richtung Landmitte. Natürlich merkte er, dass Populus erneut Wege verknotet hatte, doch er war ungeduldig und so ließ sich sein Weg nicht ganz leicht entwirren. Also wurde er noch wütender, als sonst.

Ach je, die armen Blumen und Tiere, die ihm in die Quere kamen...sie wurden gritzegrau, denn dadurch, dass Graumann doch recht schlecht und nur mühsam laufen konnte, schnaufte er gewaltig. Und so flog sein Atem weit und verwandelte alles Farbige in einen hässlichen Ascheton.

Graumacher kam nicht weit, denn schon kamen die Schmerzen wieder. Er schnaufte wütend, brüllte und trat gegen die Bäume und Büsche, als er endlich umkehrte, um in der Graumacherburg die Füße wieder auf seinen grauen Schemel zu legen.

Ein Jammern und Weinen begann jetzt auch in seinem letzten Landesteilzipfel, das nun alle schönen Farben verloren hatte und Knutti, der kleine freche Kobold, der sonst immer in einem blaugelbgemusterten Anzug und einer knallgelben Mütze herumlief, wurde richtig wütend, als er an sich runtersah.

„Dieser böse Mann, was macht der denn nur mit uns. Bei so einer traurigen Farbe können wir ja gar nicht mehr lustig sein!“

Die Blumenelfe Melisia weinte, denn ohne die Funkelfarben auf den Flügeln konnte sie nicht mehr fliegen.

So ging es auch den Schmetterlingen, den Vögeln , Rehen und anderen Tieren, die nun alle miteinander Richtung Süden zu Populus wanderten. Ein beschwerlicher, weiter Weg war es, durch das Grau der Berge und Täler, vorbei an Bächen und Seen, die fast schwarz aussahen.

Doch nach langer, mühevoller Wanderung überschritten sie die Grenzwege. Hier wurden nun die Schritte fröhlicher, denn immer mehr Farbe war um sie herum.

So erreichten sie die Regenbogenburg, in der Populus lebte.

 

 

Wie es weitergeht?

Das erfahrt Ihr demnächst, wenn das Buch erscheint